Nachdem sich das Puppenproblem erledigt hat, geht es mit der Verzierung des Unterkleides weiter. Immer noch mit lockerer Orientierung an Madame de Pompadour kommen nun die Volants. Für die Länge der Volants rechne ich mit einmal der Breite des Rockes plus ca. einem Drittel der Breite, hier komme ich auf 4,5 Meter.

Der Große Volantstreifen hat spitze Bögen, die gleichmäßig auf die Breite verteilt angezeichnet werden müssen. Dann geht das Einkräuseln los – 4,5 Meter auf 3 Meter schön regelmäßig verteilen, anschließend auf den Rock stecken und festnähen.

Darauf kommt, in mühevoller Feinarbeit, in Streifen geschnittene Spitze, ebenfalls liebevoll gekräuselt, festgesteckt und genäht.

Und weil das Einkräuseln so schön ist, kommt über den großen Volant noch ein schmalerer, in Bögen verlaufender Volant. Dieser ist ca. 9 Meter lang und wird mich die nächsten Stunden beschäftigen. Das Stecken dieses Volants braucht ebenfalls viel Zeit um die Bögen gleichmäßig nach oben und unten verlaufen zu lassen. Als Vorlage habe ich mir eine Rolle Kreppklebeband genommen, deren Rundung mir in der Größe passend schien. Und welches Glück – mit einer minimalen Korrektur passten die Bögen auf die gesamte Rockbreite genau aufeinander! Mein Rücken hätte diese Steckorgie auch kein zweites Mal mitgemacht.

Die Robe

Für’s erste ist mein Bedarf an Einkräuseln gedeckt, auch wenn ich mir die Chiffonstreifen für die Rosen schon mal vorbereitet habe. Jetzt geht’s an die Robe, genauer gesagt, an das Futter der Robe. Bein Aufstecken der Schnittteile stelle ich fest, dass es trotz des geschenkten halben Meters ein wenig eng werden könnte. Eigentlich hatte ich für das Robenvorder- und Rückenteil einen Saum von 5 cm eingeplant; bei der jetzigen Lage müssen eben 2 cm reichen.

Aber zurück zum Futter: auf dieses wird das Vorder- und Rückenteil der Robe aufgesteckt. Im Rücken des Futters habe ich mir die Nahtlinie markiert, an der später die rückwärtige Robe genäht wird. Im Rücken der Robe werden die typischen Watteaufalten gelegt, und zwar so, dass sie genau bis zum Schulteransatz reichen. Die Falten werden nun mit Nadeln auf dem Bügelbrett fixiert und eingebügelt.

Nun werden die Seitennähte des Robenvorder- und Rückenteils bis zur Taille geschlossen. Die Seitennähte auch, die Mehrweite wird in der Taille seitlich in Falten gelegt. Die Falten werden in der Taille festgenäht. Beim Vorderteil lege ich an der vorderen Kante eine Falte als Kragen um und stecke die Robe an dem Futter fest.
Die hintere Halsausschnittkante wird mit einem breiten Stoffstreifen versäubert und an den Kragen des Vorderteils genäht. Jetzt ist ein wenig Handarbeit angesagt: das Futter wird gegen die Robe genäht und anhand der Markierung im Rücken das hintere Futter fixiert. Die vorbereiteten Ärmel einsetzen und das Futter ebenfalls gegennähen. Auf die Puppe gesteckt, macht die Robe schon einen recht guten Eindruck.

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