Bei aller Erfahrung im Metier, stößt man doch ab und zu auf unerwartete Herausforderungen. Je nach Tageslaune kann man das doof oder spannend finden, nichtsdestotrotz muss eine Lösung her.
Es fing alles mit dem Entwurf einer Sommerbluse an, deren Schößchen wellenartig an das Oberteil angefügt wurde. Wegen des leichten Stoffes war die französische Naht meine Wahl der Verarbeitung. Die Rundungen waren ja schon an der Grenze dessen, was mit dieser Art der Nahtverarbeitung möglich ist, bis ich an die Ärmel kam. Das Oberteil hatte angeschnittene Ärmel, an die Puffärmel aus Organza angesetzt werden sollten. In einem Winkel! Und da guckte ich erstmal etwas überrascht aus der Wäsche … denn es funktionierte nicht wie gewohnt. Also, Stoffreste raus und testen, testen, testen.
Die einfache französische Naht
Zum Einklang auf das Thema stelle ich die französische Naht erstmal vor – zur Erinnerung oder zum Kennenlernen.
Durch die doppelte Naht ist diese Art der Verarbeitung besonders stabil und eignet sich am ehesten für sehr feine und leichte Stoffe, die mit einer normalen Naht zu schnell belastet würden.
Wie näht man eine französische Naht um die Ecke?
Die französische Naht ist an sich ja keine große Herausforderung. Für die Ecke jedoch braucht man ein wenig Vorbereitung und muss sehr präzise arbeiten. Die Nähte werden hintereinander genäht, da es leider nicht an einem Stück geht.
Update: Die Ecke noch sicherer machen
Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis noch nicht wirklich zufrieden, da mit der letzten Naht nur ein schmaler Streifen des Stoffes die Ecke sichert. Die Ecke ist bei Belastung also nicht richtig stabil. Ich habe mir also nochmal die Einschnitte vorgenommen und versucht einen Weg zu finden, der dieses Manko behebt. Hier nun die optimierte Variante: